CARMEN in die Karten geschaut

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Carmen
Georges Bizet

Oper in vier Akten (1875)
Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
nach der Novelle von Prosper Mérimée
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Wir waren vor Ort und haben erstmals einen Blick hinter die Kulissen geworfen und sind überrascht.

Technik der Seebühne: Zahlen und Fakten zur Technik

  • Über 100 Holzpfähle tragen die Seebühne in Bregenz
  • 37 Technikfirmen waren an den Aufbauarbeiten für Carmen beteiligt, 18 Festspieltechniker kommen dazu
  • Fast 200.000 Tickets gibt es insgesamt für die 28 Vorstellungen von Carmen
  • 11 Stuntmänner und -Frauen wirken bei Carmen auf der Seebühne mit
  • 400 Menschen aus 30 Ländern sind an Carmen und Moses in Ägypten beteiligt
  • 30 Meter weit sind die beiden riesigen Hände von einander entfernt, jede wiegt etwa 20 Tonnen und ist 18 bzw. 21 Meter hoch
  • 7 mal 4,30 Meter groß sind die sogenannten „Flying Cards“ vom Bühnenbild
  • 57 Lautsprecher sind allein in den „Flying Cards“ und den Händen eingebaut
  • 28 sogenannte „Beach Cards“ liegen am Boden oder im Wasser verstreut
  • 121 Tänzer, Solisten, Statisten und Chorsänger sind bei Carmen auf der Seebühne

Dreh- und Angelpunkt der Seebühnen-Inszenierungen ist das wandelbare Bühnenbild, diesmal von Es Devlin.

„Vor allem in großen Stadion-Aufführungen arbeite ich oft mit Projektion, was es in Bregenz so noch nicht gab. Als wir die Idee mit den Karten entwickelten, entdeckten wir sie als wunderbare Projektionsflächen. Über den ganzen Abend hinweg verändern sie ihren Charakter.“, so ES Devlin im Gespräch bei den Bregenzer Festspielen.

Hinter den Kulissen

CARMEN-Premiere von heftigem Dauerregen begleitet

Die Wasserschlacht von Bregenz

Anhaltender Dauerregen begleitete die umjubelte Opern-Premiere CARMEN von Georges Bizet auf der Seebühne in Bregenz diese Woche. Die spektakuläre und effektvolle Seebühnen-Inszenierung und die Bregenzer Festspiele wurden bereits am Vormittag unter Beisein des österreichischen Bundespräsidenten Van der Bellen mit einem Festakt offiziell eröffnet.
Am Anfang war der Regen: Und es regnete etwa drei Viertel der Premierenaufführung durch. Leichte Gewitter, weiter entfernt, sorgten dennoch vereinzelt für besorgte Gesichter. Zurück zur Bühne. Das etwa 20 Meter hohe Bühnenbild zeigt die beiden Unterarme und Hände von Carmen, wie sie die Karten wirft. Und damit beginnt auch die Geschichte. Bereits als Kind legt Carmen sich die Karten, die nichts Gutes andeuten und so nimmt das Schicksal seinen Lauf …
Den Agierenden machte der Regen augenscheinlich wenig aus, zumal auch einige Szenen auf der tiefergelegten Bühne im Bodenseewasser spielten. Erotisch aufgeladene Momente beim Tanz in Sevilla. Eine glänzend aufgelegte Gaëlle Arquez bringt so viel Feuer und Temperament mit, dass die Wünsche von Don José (Daniel Johannson) und Escamillo (Scott Hendricks), diese Frau zu besitzen, verständlich erscheinen. Je näher man der agierenden Carmen kam, desto verführerischer wirkt sie. Das machte die Rolle der Gegenspielerin Micaëla nicht einfacher, Elena Tsallagova meistert dies jedoch mit Bravour. Die kleinen Abstimmprobleme zwischen Orchester und Chor im Festspielhaus und Schauspieler auf der Seebühne werten wir als witterungsbedingt und vernachlässigbar. Eine – wenn auch an einigen Stellen gekürzte – sehenswerte und kurzweilige Inszenierung. Veranstaltungstipp!
CL Zobavnik, 5News.de

CARMEN – Premiere bei den Bregenzer Festspielen
Auf der Festspielbühne